Fotografien aus
aller Welt
Was ist Heimat?
"Wenn man einmal an einem Ort seine Wurzeln geschlagen hat und dieser Ort einem ans Herz gewachsen ist - dann ist es schwerlich, dieses Band der Verbundenheit zu durchtrennen. Und je länger diese Verbundenheit besteht und je tiefer diese Wurzeln gewachsen sind, umso mehr ist dieser Ort dann die Heimat, die man nicht mehr missen will..." (Gregor Schruff)
Wesel am Rhein
Mein Wohnort ist Wesel (NRW), am wunderschönen Niederrhein. Es ist eine Stadt, die sich nahe der niederländischen Grenze befindet. Aufgrund dieser Tatsache lag diese kleine Stadt mit gerade mal knapp 60.000 Einwohnern (inkl. umliegender Stadtteile) in der Verbrechensstatistik in den siebziger bis neunziger Jahren an Platz 2 - direkt hinter Frankfurt. Die Drogenkriminalität war zur damaligen Zeit enorm hoch und in der Innenstadt, die damals noch recht düster war, lungerten an fast jeder Ecke irgendwelche kaputte Typen herum. In dieser Zeit erlebte ich dort übrigens meine Kindheit und Jugend...
Heute ist diese Stadt wesentlich ruhiger und dieses kaputte Image ist glücklicherweise verschwunden und in Vergessenheit geraten. Die Fußgängerzone in der Innenstadt wurde irgendwann von verwinkelten Beton-Pavillons und uneinsehbaren Gemäuern befreit und ist nun freundlich und hell. Es schwinden die typisch deutschen Verkaufsläden und machen Platz für Internationales. Der Eine mag es, der Andere nicht.
Es ist ein Ort mit geschichtlichem Hintergrund, welcher euch immer ein Besuch wert sein sollte.
Rundreise am Rhein
Industrie
Wie man an dem Foto erkennen kann, harmoniert die Natur sehr gut mit der alten Industriekultur.

Kultur
Wer am Niederrhein seinen Urlaub verbringt, sollte unbedingt den Landschaftspark in Oberhausen besuchen.

Wesel
In Wesel am Rhein gibt es unzählige Motive zu entdecken, die ein guter Fotograf gekonnt fotografieren wird...

Radtour nach Rees
Rees und Umgebung machen wirklich Spaß. Bestenfalls zu Fuß oder mit dem Rad kann man nicht nur verrostete Fahrräder entdecken...
Raus auf's Land
Wesel, Xanten, Rees, Schermbeck, Haltern, Ringenberg - all diese Orte gehören entdeckt zu werden. Und natürlich viele weitere Orte ebenfalls, die es im Umkreis meines Heimatorts zu finden gibt. Geldern, Borken, Rhede, Bocholt - alles nur ein Katzensprung entfernt und wirklich toll.
Wesel liegt zudem nahe an der holländischen Grenze, sodass man auch flott ins Nachbarland kommt. Wie komme ich jetzt auf die Idee, das Nachbarland zu nennen? Ach so, wegen des Mohns auf dem Foto :o)>

Niederrheinisch ist ein Dialekt
Die sechs großen Dialekte sind:
- Kleeverländisch (Von Kleve über Wesel nach Venlo)
- Südniederfränkisch ( Krefeld, Roermond, Neuss/Düsseldorf, Heinsberg, Sittard, Kerkrade, Maastrich)
- Ripuarisch (Köln, Siegburg, Aachen, Euskirchen)
- Westfälisch (welches schon langsam ins Niederdeutsche geht)
- Oberbergisch (Gummersbach)
- Moselfränkisch (Blankenheim)
Mit "niederrheinisch" oder besser "niederrheinisch-bergisch" werden die im heutigen Regierungsbezirk Düsseldorf ursprünglich gesprochenen Dialekte bezeichnet.
Die meisten fragen sich: Wo ist das "Rheinland" überhaupt? Überall dort, wo der Rhein lang läuft? Das "richtige" Rheinland ist in Nordrhein-Westfalen, also der Niederrhein! Und das geht von Krefeld nach Kleve, über Wesel, Düsseldorf/Neuss und Köln, bis nach Blankenheim.
Und nun eine kaum bekannte Tatsache für unsere Holland-Freunde:
Die Holländer haben früher genau so gesprochen, wie wir! Jedenfalls im östlichen Limburg zwischen Venray, Venlo, Roermond und sogar bis nach Maastrich.
Die Dialekte am deutschen Niederrhein sind ursprünglich niederländische Dialekte - und im niederländischen Kerkrade schrieb man früher Deutsch!
Stimmt nicht? Na klar - wir haben quasi die Sprache der Käsköppe geprägt :o)
Der Dialekt wird auch Heute noch in Holland "Plat" genannt. Bis im 19. Jahrhundert war in der Provinz Limburg die niederländische Hochsprache, wie man sie heute kennt, noch Fremdsprache! Sie hatten damals Deutsch, bzw. Plat gesprochen! Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war Deutsch noch Sprache der Kirche, teilweise der Ämter und Schulen. Langsam vollzog sich der Wechsel zum heutigen holländisch bzw. niederländisch. Zwischen 1839 und 1866 waren die Limburger sogar gleichzeitig Niederländer und Deutsche!
Joo...das nur mal zur Geschichte, falls es jemanden interessiert.
Dass "Niederrheinisch" bzw. "Plat" am Niederrhein über die Jahre stark zurückgegangen ist, lässt sich nicht mehr von der Hand weisen. Auch, dass das Interesse der Jugend am Erhalt der Mundarten schon seit langer Zeit zu gering ist, um den Rückgang komplett zu stoppen, ist Fakt. Zurzeit lässt sich zwar noch nicht konkret behaupten, dass der Niederrhein tatsächlich seine Mundarten verliert, aber diese Tendenz ist klar abzusehen.
Auch auf dem Land wird "Niederrheinisch" bzw. "Plat" in wenigen Jahren nicht mehr als Umgangssprache verbreitet sein. Die alten Leute, die "Niederrheinisch" bzw. "Plat" noch tagtäglich sprechen, werden immer weniger - und damit wird die Sprache wohl irgendwann aussterben...
"Gregor Schruff"